1070 Burggasse 81, 10. September bis 1. Oktober:
Vernissage am Freitag, 10. September 2010, 19 Uhr
Tänzerportraits - out of the box
Männer im rosaroten Tutu, in knallbunten Strumpfhosen oder splitternackt mit einer Körperbeherrschung in sichtbar allen Muskelfasern die Choreographie einstudierend. Glanzsprays, abgeklebte Brustwarzen, Zahnspangen, verzerrte Gesichter - vor Schmerz? vor Lachen? - überstreckte Körper, in chaotisch-unaufgeräumten Hotelzimmern, in Teeküchen, neben dem Klo. Schrill und still. Alexandra Thompson führt in ihrer Einzelausstellung den Blick hinter die Kulissen der Bühne, hinein in das Leben der Tänzer. Die Bilder sind in den letzten zehn Jahren in New York und in Wien entstanden.
Alexandra Thompson
10. September bis 1. Oktober 2010
Do/Fr 16.00 bis 19.00 und auf Anfrage: 0664/1352761
Vernissage am Freitag, 10. September 2010, 19 Uhr
Das Bild "Tutu" zeigt den Rumpf eines Tänzers, in schrillem Rosarot, dazu beide Arme bis hinauf in rosa Strümpfen verpackt, er lehnt konzentriert an der Wand, um gleich auszubrechen vor Ideen für sich und sein Werk. "The Boy" wiederum ist ganz ruhig, das Gesicht eines 17-jährigen, noch irgendwie verloren, irgendwie überfordert, man sieht, dass er noch nicht weiß, was er will.
"There, that's who I saw", sagt Alexandra Thompson, "da, das ist wen ich gesehen habe". Die Fotografin sucht nach dem unsichtbaren Faden, der sie mit der Welt verbindet, die sie abbildet. Sie interessiert das Zeug unter der Oberfläche, das was sagt: "Here I am. I'm a little crazy or sad or broken, just like you."
Manche Portraits sind schrill und laut, manche still, einige entstehen mit einem einzigen Foto, andere in jahrelanger Arbeit mit einem Menschen. "The real conversation", das was die Kamera wirklich eingefangen hat beim shooting, sieht sie erst nachher, in den Portraits. Es sind Bilder des Alltags der Tänzer hinter den Kulissen. Bilder von Menschen, die ein bisschen verrückt oder traurig oder gebrochen sind, Menschen, die quer denken, die "out of the box" leben und arbeiten.
"Shoot them as you see them", hat der Filmemacher Robert Altman einst zu Alexandra Thompson gesagt, er war begeistert von ihren Bildern, gab ihr den ersten professionellen Job als Fotografin, später war sie für ihn offizielle Drehortfotografin - und: Sie hat sich an seinen Tipp gehalten, sie fotografiert die Menschen, wie sie sie sieht.
fotowerk-wien zeigt mit "Inside(s)Out" einen Rückblick auf die Portraits der letzten zehn Jahre und bleibt dem Motto treu, Bilder vom Leben zu zeigen.
Kontakt: romana.dorant@chello.at, 0664/1352761
titelfoto copyright: alexandra thompson
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